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Herzogin-Luise-Stiftung

Die Herzogin-Luise-Stiftung ist eine Treuhandstiftung, die den Nachlass eines St. Wendeler Bürgers verwaltet um damit karitativ-soziale Projekte im Bereich der Kreisstadt zu fördern.

Die Stiftung hat gemäß ihrer Satzung die Aufgabe, das Wohlfahrtswesen, insbesondere die Zwecke der amtlich anerkannten Verbände der freien Wohlfahrtspflege, ihrer Unterverbände und ihrer angeschlossenen Einrichtungen und Anstalten zu fördern. Dies soll durch regelmäßige finanzielle Unterstützung von gemeinnützigen Organisationen der freien Wohlfahrtspflege, insbesondere im Bereich der Kreisstadt St. Wendel erfolgen.

Gefördert werden insbesondere Projekte und Maßnahmen, die einen regionalen Bezug für das Gebiet der Kreisstadt St. Wendel haben, deren Auswirkungen sich auf die Bevölkerung der Kreisstadt erstreckt, die eine hohe Solidität sowie Qualität aufweisen und auch sonst den Förderleitlinien der Stiftung entsprechen. Einen entsprechenden Förderantrag können die jeweiligen Organisationen jeweils bis zum 01.06. eines jeden Jahres, für das laufende Jahr stellen.

Über die Verwendung der Mittel entscheidet der Stiftungsrat, der zum einen aus vier geborenen Mitgliedern besteht, dem Bürgermeister und drei Mitgliedern des Stadtrates, sowie drei weiteren Mitgliedern die mit ihrer Expertise und Erfahrung im Bereich der Wohlfahrtspflege dem Stiftungsrat beratend zur Seite stehen.

Bisher konnten bereits über 40 verschiedene sozial-karitative Projekte mit einer Fördersumme von über 200.000 EUR unterstützt werden, unter anderem:

  • In der Einrichtung Hospiz Emmaus in St. Wendel werden schwerkranke Menschen auf ihrem letzten Weg begleitet. Durch den Zuschuss aus der Stiftung konnte es möglich gemacht werden, dass die Speisezubereitung für die Hospizbewohner künftig vom Hospiz selber übernommen werden kann, um den individuellen Bedürfnissen schwerkranker und sterbender Menschen besser und angemessener nachkommen zu können. Es wurde ein Gemeinschaftsraum umgestaltet und eine moderne Küchenzeile mit semiprofessionellen Geräten eingebaut sowie mehrere Sitzgelegenheiten mit Tischen für Einzelpersonen oder auch Gruppen geschaffen. Die Kombination aus Küchen-, Ess- und Wohnbereich wurde komplettiert durch eine kleine Fernsehecke. Das Miterleben von hauswirtschaftlichen Tätigkeiten, Kochen und Backen und die damit verbundenen Düfte vermitteln den Gästen des Hospizes ein Gefühl der Geborgenheit, des Willkommenseins und des häuslichen Alltags.
  • Auf dem Gelände der Katholischen Kindertagesstätte Heilige Familie im Stadtteil Winterbach wurde ein Gewächshaus errichtet, das den Kindern als sogenannte „Grüne Lernstube“ den Umgang mit heimischen Pflanzen vermitteln und die ganzjährige Versorgung mit eigenen Produkten gewährleisten soll. Bereits in den Vorjahren wurden hier mehrere fortlaufende Projekte etabliert z.B. in den Bereichen Kräuterkunde und Gemüseanbau, und es wurde ein eigenes Hühnergehege aufgebaut. So erleben die Kinder einen konkreten Bezug zur Natur, was ihnen sehr viel Freude macht.
  • Auf dem Gelände des Wendelinushofes (Inklusionsbetrieb mit Restaurant, Hofladen und Gärtnerei) wurde ein Zwergziegengehege gebaut, welches als Erlebnis- und Lernort fungieren soll sowohl für die Mitarbeiter der WZB mit Beeinträchtigung, als auch für kleine und große Besucher der Anlage. Es soll der Bezug zur Landwirtschaft, Tiermast und Natur im Rahmen der Nachhaltigkeit vermittelt und mit allen Sinnen erlebbar gemacht werden. Für die Mitarbeitenden mit Beeinträchtigung bedeutet das Projekt eine Möglichkeit, die Tiere im direkten und persönlichen Umfeld zu betreuen, zu pflegen und zu versorgen.

Als besondere Schirmherrin für die Stiftung konnte Sarah Ferguson, Herzogin von York gewonnen werden, diese Besuchte die Kreisstadt im Jahr 2019 um mehr über die Herzogin Luise, Stammmutter der Windsors, zu erfahren.

Herzogin Luise von Sachsen-Coburg-Saalfeld, eine geb. Prinzessin von Sachsen-Gotha-Altenburg (1800 – 1831) lebte nach der Trennung von ihrem Ehemann Ernst I. (1784 – 1844), Landherr des Fürstentums Lichtenberg, von Oktober 1824 bis Februar 1831 in St. Wendel. Mit ihrem kleinen Hofstaat bewohnte sie in den Wintermonaten das alte Rathaus, heute das Dienstgebäude der Stadtverwaltung am Schlossplatz. In Erinnerung geblieben ist Luise nicht nur wegen der Belebung der St. Wendeler Gesellschaft, der Förderung des städtischen Gewerbes, sondern vor allem wegen ihres ausgeprägten sozialen Engagements. Alleine im Jahr 1830 verteilte die Wohltäterin mehr als 2000 Gulden an die Armen als milde Gabe. Dies ist ein bemerkenswert hohes finanzielles Engagement der Fürstin, wenn man bedenkt, dass hohe Regierungsbeamte zu dieser Zeit über ein durchschnittlich jährliches Einkommen von 1800 Gulden verfügten. Der Fürstin hing ganz besonders das Wohlergehen der Kinder ärmerer St. Wendeler Familien am Herzen und ihr Engagement ging, insbesondere den Kindern gegenüber, weit über das für Adelige in dieser Zeit erwartete Maß hinaus. Ein Grund hierfür wird sicherlich in der erzwungenen Trennung von ihren eigenen Söhnen, den Prinzen Albert und Ernst, und einer damit verbundenen Verweigerung eines Besuchsrechts liegen.

Förderleitlinien der Herzogin-Luise-Stiftung

Satzung der Herzogin-Luise-Stiftung
in der Kreisstadt St. Wendel

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