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04. Dez. 2023

Adolf-Bender-Weg neu in St. Wendel

Kreisstadt ehrt außergewöhnliches Wirken des Künstlers. Bender setzte sich zeit seines Lebens für die Demokratie und ein friedliches Zusammenleben ein.

„Damit das nicht noch einmal geschieht!«, das war der Wunsch Adolf Benders, der in den Jahren 1933 bis 1936 als politischer Gefangener im Nationalsozialismus in den Konzentrationslagern Börgermoor und Esterwegen im Emsland interniert war. Bender setzte sich zeit seines Lebens für die Demokratie und ein friedliches Zusammenleben ein. Er ging in Schulen und erzählte jungen Menschen seine Geschichte.

Um sein außergewöhnliche Wirken zu würdigen und die Erinnerung an den Künstler noch sichtbarer im öffentlichen Leben zu verankern hat sich die Kreisstadt St. Wendel dazu entschlossen einen Weg – es handelt sich um den Weg von der Wendalinusstraße in den Magdalenehof, wo der Künstler wohnte – nach Adolf Bender zu benennen. Gemeinsam mit Hans Bender, dem Sohn des Malers, Ortsvorsteher Andreas Leyerle und Gerhard Koepke, dem Vorsitzenden des Adolf-Bender-Zentrums, brachte St.  Wendels Bürgermeister Peter Klär jetzt das Straßenschild für den neu benannten Weg an. Zudem enthüllte er symbolisch eine Gedenktafel zu Ehren des Malers an der Magdalenenkapelle. 

Adolf Bender zog 1946 zu seiner Frau nach St. Wendel und lebte dort bis zu seinem Tod 1997. Ab den 1950er Jahren wohnte er im zweiten Obergeschoss der Magdalenenkapelle und hatte hier auch sein Atelier. 1969 erhielt er das „Diplome d´Honneur“ der „International Arts Guild“, 1986 wurden ihm der Mia-Münster-Preis und 1988 der Saarländische Verdienstorden verliehen. Seine bedeutsamsten Bilder sind die Bilder des Moorsoldaten-Zyklus, in denen er eindrucksvoll die schrecklichen Erlebnisse seiner KZ-Haft in den Emslandlagern verarbeitet hat. Dort begegnete er auch für ihn eindrucksvollen Persönlichkeiten wie dem Friedensnobelpreisträger Carl von Ossietzky, den SPD-Politikern Dr. Carlo Mierendorff und Wilhelm Leuschner oder auch dem Kabarettisten Werner Finck.

1985 wurde das Adolf-Bender-Zentrum in St. Wendel gegründet, ein Verein, der schwerpunktmäßig in der politischen Bildungsarbeit aktiv ist. Zu den Aufgaben des Vereins gehören die Förderung von Demokratie und Menschenrechten, die Erinnerungsarbeit sowie die Arbeit gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus.

St. Wendels Bürgermeister Peter Klär: „Adolf Bender war ein Bürger der Stadt, der auf vielfältige Weise positiv für St. Wendel gewirkt hat. Das ist durch diesen besonderen Ort jetzt noch sichtbarer im öffentlichen Leben verankert. Als mein ehemaliger Nachbar in der Oberstadt ist mir Adolf Bender noch sehr präsent und ich bin mir deshalb sicher, dass viele St. Wendeler noch die ein oder andere schöne Erinnerung mit ihm verbinden.“

Hans Bender, Sohn Adolf-Benders und Vorstandsmitglied im Adolf-Bender-Zentrum: „Heute ist ein Tag, der mich sehr stolz macht und berührt. Mein Vater, ein gebürtiger Mainzer, war von Herzen St. Wendeler. Hier lernte er seine Frau kennen und lieben und brachte sich nicht nur als Künstler, sondern insbesondere auch für die Gewerbetreibenden der Stadt aktiv ein.“

Gerhard Koepke, Vorsitzender des Adolf-Bender-Zentrums: „Mit dem Adolf-Bender-Weg und der Gedenktafel wird nicht nur würdig an Adolf Bender als Maler, sondern auch als Demokrat und Widerständler im Nationalsozialismus erinnert. Das Adolf-Bender-Zentrum arbeitet im Sinne Benders und engagiert sich insbesondere in der politischen Bildung und Beratung. Mit der Anerkennung Adolf Benders als wichtiger Persönlichkeit der Stadt wird auch die Arbeit des Adolf-Bender-Zentrums positiv unterstützt.“

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